Prognose für die Zinsentwicklung:
Diese Zinsen erwarten uns in 2023

Prognose für die Zins-
entwicklung: Diese Zinsen erwarten uns in 2023

Prognose für die Zins-
entwicklung: Diese Zinsen erwarten uns in 2023

Prognose für die Zinsentwicklung: Diese Zinsen erwarten uns in 2023

Die Zinsentwicklung der Zinsen

Sie möchten eine Immobilie kaufen oder aber neu bauen? Dann haben Sie – besonders aus finanzieller Sicht betrachtet – eine weitreichende Entscheidung getroffen. Das Eigenheim ist in vielen Fällen die wohl größte und wichtigste Investition, die Sie je tätigen werden. Jedoch sind die wenigsten Menschen in der Lage, den Kaufpreis ohne eine Finanzierung aufzubringen. In den meisten Fällen muss ein Kredit bei der Bank aufgenommen werden. Allerdings ist der damit verbundene Zinssatz ein erheblicher Faktor, der die langfristigen Kosten beeinflusst. Im Jahr 2022 haben sich die Bauzinsen mehr als vervierfacht – ein beträchtlicher Zinssprung. In diesem Blogbeitrag erklären wir Ihnen, woran das liegt und wie sich das Zinsniveau in 2023 voraussichtlich entwickeln wird. 

Aktuelle Zinsentwicklung

Die aktuellen Bauzinsen liegen bei einer Sollzinsbindung von 5 Jahren bei 3,60 %, während es bei einer Sollzinsbindung von 15 Jahren 3,59 % sind (Stand 24. Februar 2023). Im Vergleich: Im März 2013 lag der Zinssatz für ein fünfjähriges Darlehen bei 1,56 %. Bei einer Zinsbindung von 15 Jahren betrug der Zinssatz zum gleichen Zeitpunkt 2,76 %. Kurz gesagt: Seit dem drastischen Zinsanstieg im ersten Halbjahr 2022 sind Immobilienkredite insgesamt so teuer wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Anfang Februar 2023 hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine Anhebung der Leitzinsen um 0,5 % beschlossen und für März bereits einen weiteren Zinsschritt angekündigt. Es bleibt abzuwarten, ob die Leitzinsen anschließend noch weiter steigen werden oder vorerst auf gleichem Niveau bleiben.

Ursachen für die stark steigenden Zinsen

Dass die Zinsen so stark gestiegen sind, hat vielfältige Gründe. Zu den wesentlichsten Einflussfaktoren gehören:

  • Krieg in der Ukraine: Welche langfristigen Folgen der Krieg in der Ukraine mit sich bringen wird, wird sich mit der Zeit zeigen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann nur spekuliert werden. Allerdings zeichnen sich schon jetzt Lieferkettenprobleme ab: Der Preis für Stahl, Gas, Öl, Holz und zahlreiche andere Baumaterialien steigt zunehmend und die Ressourcen werden immer knapper. Kurz gesagt: Der Krieg in der Ukraine verstärkt die bereits hohe Inflation im Euroraum und in der Folge auch den Anstieg der Zinsen.
  • Hohe Inflation im Euroraum: Durch die steigende Inflation werden unter anderem die Zinsen für Bundesanleihen und Pfandbriefe in die Höhe getrieben. Diese Entwicklung wirkt sich unmittelbar auf das Zinsniveau aus. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass sich die Zinsen für Baukredite in die Richtung bewegen, in die auch diese Anlagen tendieren.
  • Korrektur der Geldpolitik: Da die Inflation in letzter Zeit extrem gestiegen ist, erwartet der Kapitalmarkt eine Verschärfung der Geldpolitik durch die EZB, sprich eine Anhebung der Leitzinsen. Daher sind die möglichen Zinserhöhungen der EZB bereits in den Bauzinsen berücksichtigt.

Neben diesen Hauptfaktoren existieren noch weitere externe Einflussfaktoren, die den Anstieg der Zinsen fördern. Zu nennen ist hier beispielsweise die Geldpolitik der US-Notenbank FED. Diese hat im Frühjahr die jahrelange Nullzinspolitik gestoppt und mit der Anhebung des Leitzinses begonnen. Wenn auch verzögert, wirkt sich diese Entwicklung grundsätzlich erhöhend auf die Bauzinsen aus. Zusätzlich fordert die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zur besseren Absicherung von Immobilienkrediten einen größeren Kapitalpuffer von den Banken. Das bedeutet, dass die Banken mehr Eigenkapital für die Baufinanzierung zurücklegen müssen. Diese zusätzlichen Aufwendungen werden teilweise an die Kunden weitergegeben, wodurch sich die Zinsen für Baukredite entsprechend erhöhen. 

Prognose zur Zinsentwicklung 2023

Unserer Meinung nach ist ein Rückgang der Zinsen auf Vorjahresniveau in diesem Jahr nicht sehr wahrscheinlich und daher nicht zu erwarten. Die extrem günstigen Zinsen gehören der Vergangenheit an und auch im Laufe diesen Jahres wird der Zinssatz für die Immobilienfinanzierung weiter ansteigen. Allerdings werden wir nicht mehr diese Geschwindigkeit erleben, mit der der Zins in den vergangenen Monaten gestiegen ist. Damit geht die Niedrigzinsphase zu Ende und ein neues Zinstief ist in nächster Zeit nahezu auszuschließen. Denn um das zu erreichen, bedürfte es einer grundlegenden Veränderung des Zinsniveaus und der globalen Situation. So sind beispielsweise keine zeitnahen Lösungsansätze für die starke Inflation im Euroraum oder ein Ende des Krieges in der Ukraine in Sicht.

Was macht eine Prognose der Zinsentwicklung so schwierig?

Wie sich die Zinsen eines Darlehens entwickeln, ist von zahlreichen externen Einflussfaktoren abhängig. Diese hängen oftmals auch miteinander zusammen und ihr weiterer Verlauf ist vollkommen ungewiss. Die Beschlüsse der FED und der EZB müssen vorausgesehen, die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, Europa und Nordamerika berücksichtigt und weltpolitische Konflikte wie beispielsweise der Krieg in der Ukraine beurteilt werden. Entsprechend kompliziert und fehlerbehaftet ist eine Prognose der Zinsentwicklung. Vor diesem Hintergrund verwundert es uns kaum, dass wohl die wenigsten mit einem derart starken Anstieg der Zinsen seit Beginn des Jahres gerechnet haben. Das Gute daran ist, dass es bei den externen Einflussgrößen eine Reihe von Anhaltspunkten gibt, mit deren Hilfe die künftige Zinsentwicklung genauer bestimmt werden kann.

Beispiele hierfür sind:

  • Konjunktur: Die Geld- und Zinspolitik der EZB richtet sich nach der wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum. Wenn die Wirtschaft an Schwung verliert, wird die EZB eher dazu tendieren, die Leitzinsen zu senken, um so die Wirtschaft zu stärken. Wird die Wirtschaft hingegen wieder angekurbelt, so erhöht die EZB die Leitzinsen wieder.
  • EZB-Leitzins: Der Leitzins wirkt sich zwar nicht unmittelbar auf die Entwicklung der Bauzinsen aus, ist aber als indirekter Faktor zu betrachten. Dies liegt daran, dass die Banken ihre Zinsen anheben oder verringern, wenn sie davon ausgehen, dass die EZB den Leitzins anpassen wird.
  • Nachfrage nach Immobilien: Bei rückläufiger Nachfrage nach Krediten bzw. niedrigerem Finanzierungsvolumen reagieren Banken oftmals mit einer Anpassung ihrer Gewinnspanne. Um dieses wichtige Geschäftssegment zu stärken, gewähren sie daher günstigere Zinskonditionen.
  • Rendite der Bundesanleihen: Wenn der Zins für zehnjährige Bundesanleihen in die Höhe schießt, dann steigen entsprechend auch die Bauzinsen. Sollte der Zins für die Bundesanleihen wieder sinken, verhält es sich mit den Bauzinsen ebenso.
  • Geldpolitik der FED: Für die Entwicklung der Bauzinsen hierzulande spielen die Beschlüsse der US-Notenbank durchaus eine entscheidende Rolle. Schließlich übt sie durch ihre kürzlich vergangenen Entscheidungen starken Druck auf die EZB aus, damit diese ihre Nullzinspolitik ebenfalls beendet.

Lohnt sich der Kauf einer Immobilie in 2023?

Sie planen für 2023 den Kauf einer Immobilie? Dann empfehlen wir Ihnen, sich in Ruhe Gedanken zu machen und keine voreilige Entscheidung zu treffen. Rechnen Sie am besten genau durch, ob Sie sich derart hohe Raten pro Monat tatsächlich leisten können und auch wollen. Steigen die Zinsen, müssen Sie auch höhere Finanzierungskosten in Kauf nehmen. Lassen Sie sich bei der Bank zu Darlehen, Tilgung, Laufzeit, Zinsen & Co. beraten. Die Kaufpreise für Immobilien haben sich in den vergangenen Jahren zudem ausgesprochen dynamisch entwickelt. Insbesondere in den Großstädten und in deren Umland gab es deutliche Steigerungen. Allerdings hat sich der Immobilienmarkt im Jahr 2022 angesichts höherer Bauzinsen stellenweise zum Käufermarkt gewandelt. Wer 2023 also eine geeignete Immobilie entdeckt, deren Kaufpreis angemessen ist und die Immobilienfinanzierung auf lange Sicht stemmen kann, der sollte unbedingt zugreifen.

Anschlussfinanzierung schon heute in die Wege leiten?

Aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung der Zinsen raten wir Ihnen, sich zeitnah um eine Anschlussfinanzierung zu kümmern. Im besten Fall sollten Sie sich für eine lange Laufzeit wie beispielsweise fünfzehn Jahre oder sogar noch länger entscheiden. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, den Kredit vollständig zu tilgen und gleichzeitig das Risiko von Zinsänderungen auszuschließen. Sollten Sie erst beispielsweise in 3 Jahren eine Anschlussfinanzierung benötigen, können Sie sich mit einem Forward-Darlehen die aktuellen günstigeren Zinsen sichern. Das bietet Ihnen finanzielle Planungssicherheit und Sie können über die Jahre weiteres Eigenkapital zur Tilgung aufbauen.

Unsere Empfehlung für angehende Eigentümer in 2023

Trotz der aktuellen Zinsentwicklung sollten Sie den Traum vom Eigenheim noch nicht verwerfen. Zwar können Sie nicht mit niedrigeren Zinsen rechnen, allerdings könnte es passieren, dass Sie weiter steigende monatliche Finanzierungskosten riskieren, wenn Sie zu lange warten. Uns erscheint es sinnvoller, sich lieber die noch vergleichsweise niedrigen Zinsen zu sichern und nicht auf Zinssenkungen in nächster Zeit zu spekulieren. Daher empfehlen wir auch eine Laufzeit mit Zinsbindung von mindestens zehn Jahren. Zusätzlich geht auch bei Immobilienpreisen der Trend nach oben. Wer sich also ausreichend Gedanken gemacht sowie beraten lassen hat und eine solide Finanzierung aufweisen kann, sollte sich den Wunsch einer eigenen Immobilie erfüllen. Gerne stehen wir Ihnen mit unseren über 25 Jahren Erfahrung als Makler zur Verfügung und unterstützen Sie bei der Suche nach Ihrer Traum-Immobilie!